top Trasch in Galerie Geheim

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The TRASCH CENTER 1987-90, is a group of painters, musicans and other art - activists who share the strong desire to channel and amplify the activities in a non - restrictive Atmosphere.
For that reason, the TRASCH CENTER is a platform for action and animation, to present lots of authentic and strange documents of cultural resistance.
With a certain preference for DaDa, irreal psychology and a multimedial way of action. The TRASCH CENTER till today brings along a mix of contrary projects.

Das TRASCH CENTER1987-90, ist eine Gruppe von Malern, Musikern und Aktionisten, die den starken Antrieb verspueren, ihre Aktivitaeten in offener, nicht dogmatischer Form zu kanalisieren und damit zu verstaerken.Aus diesem Grund hat das TRASCH CENTER ein Forum eroeffnet : als Zentrum für Aktionen und Animationen.Schwerpunkte unserer Trasch - Arbeit sind neo - DaDa - psychedelische Psychologie sowie die Kultivierung multimedialer Ansaezte. Bis heute hat das TRASCH CENTER eine bizarre Mischung der gegensaetzlichsten Projekte hervorgebracht.

Er sass auf der Holzbank links neben den Trockenschleudern, mit dem Rücken zum Fenster und starrte in die Waschmaschine Nummer acht. Hinter seinen Schläfen pochte der Tequila vom Abend zuvor, über ihm brannten die Neonlampen, weil die sowieso Tag und Nacht brennen, und draussen vor dem Fenster, auf dem Spritzenplatz im Hamburger Stadtteil Ottensen, läuteten ein paar Alkoholiker ihre alltäglichen Absturz ein.
>>Wie im richtigen Leben<<, dachte Lothar Mattejat, während er seiner Wäsche zuschaute : Hinter dem zerkratzten Glas der Waschmaschine gurgelte das Wasser hoch. Erst durchsichtig klar, später milchig weiss, dann färbte der Schmutz in den Klamotten das Wasser immer dunkler. Zum Schluss verschwand die Brühe über Abflussschläuche irgendwo hinter der Wand aus Holzimitat, aseptisch und unsichtbar. Und die Kleider hingen sauber, aber kraftlos am Gehäuse der Trommel.
>>Die Welt ist ein Wasch - Center<<, dachte er und fischte das nasse Zeug aus der Maschine. >>Die spülen und schleudern alles, was nach echtem dreckigen Untergrund riecht, bis sie auch den letzten Krümel Leben ausgewaschen haben : Der anstössge Bodensatz rauscht durchs Abflussrohr, und mit dem blassen Rest schmücken sie dann ihre heile Welt. Die machen noch aus jedem Protest eine pflegeleichte Mode.
Und zur Zeit, Anfang `87, schien es tatsächlich, als hätte das Establishment den Kampf gegen die rebellische Jugend endgültig gewonnen : Der Punk war tod, länger schon, hatte sich gespalten in eine Alkoholfraktion, die moderne Ausgabe des Berbers, und in die Hardcore-Variante, die vegetarisch isst, Mineralwasser trinkt und zum Zeichen dafür ein Kreuz auf der Hand trägt. Und beide hatten ihre Kraft verloren. Auch die Häuserkämpfer waren friedlich geworden und kultivierten in ihren erstrittenen Häusern eine verbiesterte Welt, die sich wenig unterschied von der Gartenzwerg-Idylle ihrer Gegner. Allein in der Hamburger Hafenstrasse wucherte noch ein wenig Wildwuchs, aber auch der schien zu zerfallen in verbohrte Politkämpfer und versoffene Stadtstreicher. Keine Frage, es war eine blutleere Zeit. Umso dringender gierte sie nach Infusionen wirklichen Lebens. Die Trend-Scouts griffen alles ab, was nach Neuigkeit, nach Authentizität, dem echten Gefühl und der lebendigen Wut roch : 50er- Revival , 60er- Revival, 70er- Revival, Teds, Mods, Psychs.Noch bevor sich Widerstand richtig formieren konnte, wurde er schon in den Life-Style-Boutiquen verramscht. Der Protest degenerierte zur konsumierbaren Mode. Und die Umlaufgeschwindigkeit dieser Moden war viel zu schnell, als dass sich wirklich etwas hätte zusammenbrauen können.
Die einzigen, die resistent waren gegen das Waschprogramm, lungerten auf dem Platz vor dem Fenster herum oder in U-Bahn-Höfen und pumpten sich voll mit Alkohol oder drückten sich Gift in die Venen. Desillusionierte Protest - Zombies, die entweder durch die Gullis rutschten oder von der Polizei entsorgt wurden, wenn sie zu sperrig waren für die Kanalisation.
Besonders deutlich war das alles in Ottensen. Vor ein paar Jahren noch hatte der Punk dort sein Revier, aber dann war das Viertel in die Waschmaschine geraten. Kritische Kreativeisten/innen nisteten sich ein, We/innenrbeleute, Filmemacher/innen, Fotographen/innen, Journalisten/innen, die ganze linke Schickeria/innen, die früher mal Kämpferisch und jetzt nur noch zynisch war : Underground - Vampire, die am Widerstand schmarotzen, um Authentizität zu saugen, weil sie selbst keine mehr besitzen. >>Die Welt ist ein Waschcenter<<, stellte Mattejat fest, >>und was sie braucht, ist ein Kurzschluss. Dann nämlich öffnen sich die Gullis, und der ganze weggespülte Dreck quillt aus der Kanalisation in die Designerwohnungen hinein, wo er diesen Leuten dann bis zum Hals steht.<< Deshalb gründete er, Frühjahr`87, zusammen mit seinen Freund und Künstlerkollegen Giuseppe Gagliano das TRASCH -CENTER - Altona. >>TRASCH<< ist das Gegenteil von >>Wasch<< : die Kultivierung des Drecks, ein fröhliches Ja zur Kloake, Abfall im Getriebe der Gesellschaft, Dekoration des Untergangs .>>Industrie-Aids<<, wie Mattejat sagt.
In jedem Fall ist es eine Kriegserklärung an alle nassen Lappen, keine gewalttätige, nicht mittels Pflastersteinen, Molotow -Cocktails oder Umlegen von Strommasten, sondern durch Kunst, Witz, individuelle Anarchie, immer hart an der Schmerzgrenze des guten Geschmacks, manchmal auch jenseits von Vernunft oder sozialem Gewissen.

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top 20 Trasch-center Hitz

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20 TRASCH CENTER HITS

Lothar Mattejat, decided to hand-made all the covers of their albums.we show you only one here and it is sculptured, youcan feel (well, you can´t, dear reader, but we could) the ridges in the cut out cardboard windows he hired 59 artists-friends to hand-make 1000 covers,
and each one is completlely different! it makes you
think.......some people will go to extraordinary lengths.

Roger Dean

rainer wiencke, anke herrmann, kairo, maja h., ulrich klanck, ricarda, soraya, volker sernau, herbod, mamad, adelheid, thomas müller, sylvia, bayer bayer, kaus pohl von und zu scharnberg, til ruddies, diabolika, rainer hutsch, stefanie raetsch, gard banker, lady frolly, rolf paustian, lukas, tanja, josephine b., arno, feudel, ottn, jamina, miriam, taxxor, caro, zoe, fritz und hanna, schottsche, roberto ohrt, felix, joe heitmann, monika rieckborn, tom alien, martin bach, lorenz ritter, guiseppe gagliarno, dominic, stefan grunow, georg hartz, sascha, till b., w. busch, neger, olaf barsch, thomas ritter, kalle anker, stefan lösch, nev-y-ton-g, günter knoll, carsten m-l, ST 37, Maren

GE-DANKE an:

die hexenküche von doris,suse und varinia, alexandra und sylvia von drome, gas-rec studio corporation ltd., schottsche für aspirin, bernd von gap, thomas petrak fürs berappen, ja/nein musikverlag fürs nein, s. gümmer für den stress, susis olympia, güdes geduld, dem hafenkrankenhaus, sister pop, ulf und edgar vom born eck, danke fürs anecken, wir grüssen herzlichst helmut kohl und die scheisse-clowns, bitte beherzt in den nächsten acker springen, mahu!, joa satt, der trasch-bagage, uns selbst, frank, geoff, horst, raidar, uwe, mutti und peter, nobs, hardy, ellen, susi 2, jörg, andi, space, dale coai, der erde fürs durchhalten.

20 TRASCH CENTER HITS

erschienen beim DROME Lable im EFA Vertrieb Hamburg

EFA Medien Gmbh Tonträger, Produktion, Vertrieb+Verlag

recordet at GAS-REC. Hamburg

top Narrenkappe fuer das Altonaer Rathaus

Eines schönen Tages begab sich Till Eulenspiegel wieder einmal auf Reisen.
Er durchreiste ferne Länder und landete in Altona. Er wollte Altona ein bisschen genauer kennen lernen.
Till spazierte durch die Altstadt und als er beim Rathaus vorbei zog, sichtete Till eine Tafel. Darauf stand: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG BEZIRKSAMT ALTONA. Bitte, wenn Sie Interesse haben diese Tafel zu erneuern, melden!
Für ihn hörte sich das gut an, daher ging er ins Rathaus. "Sind Sie mein neuer Schilder macher?", fragte der Buergermeister. "Ja !", antwortete Till.
"Du kannst sofort mit der Arbeit beginnen!", sprach der Buergermeister. Er zeigte die alten Bronzetafeln, die Till neu machen sollte.
Till spuckte in die Haende und begann.
Als Till die neuen bronzetafeln angebracht hatte, laechelte er und verabschiedete sich.
Der Buergermeister fragte ihn noch: "Wo sind Deine Glocken an deiner Narrenkappe geblieben?! " Till zeigte mit dem Finger auf die Bronzetafeln: " Da ! " und ging.

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Eines schönen Tages begab sich Till Eulenspiegel wieder einmal auf Reisen.
Er durchreiste ferne Länder und landete in Altona. Er wollte Altona ein bisschen genauer kennen lernen.
Till spazierte durch die Altstadt und als er beim Rathaus vorbei zog, sichtete Till eine Tafel. Darauf stand: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG BEZIRKSAMT ALTONA. Bitte, wenn Sie Interesse haben diese Tafel zu erneuern, melden!
Für ihn hörte sich das gut an, daher ging er ins Rathaus. "Sind Sie mein neuer Schilder macher?", fragte der Buergermeister. "Ja !", antwortete Till.
"Du kannst sofort mit der Arbeit beginnen!", sprach der Buergermeister. Er zeigte die alten Bronzetafeln, die Till neu machen sollte.
Till spuckte in die Haende und begann.
Als Till die neuen bronzetafeln angebracht hatte, laechelte er und verabschiedete sich.
Der Buergermeister fragte ihn noch: "Wo sind Deine Glocken an deiner Narrenkappe geblieben?! " Till zeigte mit dem Finger auf die Bronzetafeln: " Da ! " und ging.

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Er durchreiste ferne Länder und landete in Altona. Er wollte Altona ein bisschen genauer kennen lernen.
Till spazierte durch die Altstadt und als er beim Rathaus vorbei zog, sichtete Till eine Tafel. Darauf stand: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG BEZIRKSAMT ALTONA. Bitte, wenn Sie Interesse haben diese Tafel zu erneuern, melden!
Für ihn hörte sich das gut an, daher ging er ins Rathaus. "Sind Sie mein neuer Schilder macher?", fragte der Buergermeister. "Ja !", antwortete Till.
"Du kannst sofort mit der Arbeit beginnen!", sprach der Buergermeister. Er zeigte die alten Bronzetafeln, die Till neu machen sollte.
Till spuckte in die Haende und begann.
Als Till die neuen bronzetafeln angebracht hatte, laechelte er und verabschiedete sich.
Der Buergermeister fragte ihn noch: "Wo sind Deine Glocken an deiner Narrenkappe geblieben?! " Till zeigte mit dem Finger auf die Bronzetafeln: " Da ! " und ging.

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Eines schönen Tages begab sich Till Eulenspiegel wieder einmal auf Reisen.
Er durchreiste ferne Länder und landete in Altona. Er wollte Altona ein bisschen genauer kennen lernen.
Till spazierte durch die Altstadt und als er beim Rathaus vorbei zog, sichtete Till eine Tafel. Darauf stand: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG BEZIRKSAMT ALTONA. Bitte, wenn Sie Interesse haben diese Tafel zu erneuern, melden!
Für ihn hörte sich das gut an, daher ging er ins Rathaus. "Sind Sie mein neuer Schilder macher?", fragte der Buergermeister. "Ja !", antwortete Till.
"Du kannst sofort mit der Arbeit beginnen!", sprach der Buergermeister. Er zeigte die alten Bronzetafeln, die Till neu machen sollte.
Till spuckte in die Haende und begann.
Als Till die neuen bronzetafeln angebracht hatte, laechelte er und verabschiedete sich.
Der Buergermeister fragte ihn noch: "Wo sind Deine Glocken an deiner Narrenkappe geblieben?! " Till zeigte mit dem Finger auf die Bronzetafeln: " Da ! " und ging.

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Eines schönen Tages begab sich Till Eulenspiegel wieder einmal auf Reisen.
Er durchreiste ferne Länder und landete in Altona. Er wollte Altona ein bisschen genauer kennen lernen.
Till spazierte durch die Altstadt und als er beim Rathaus vorbei zog, sichtete Till eine Tafel. Darauf stand: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG BEZIRKSAMT ALTONA. Bitte, wenn Sie Interesse haben diese Tafel zu erneuern, melden!
Für ihn hörte sich das gut an, daher ging er ins Rathaus. "Sind Sie mein neuer Schilder macher?", fragte der Buergermeister. "Ja !", antwortete Till.
"Du kannst sofort mit der Arbeit beginnen!", sprach der Buergermeister. Er zeigte die alten Bronzetafeln, die Till neu machen sollte.
Till spuckte in die Haende und begann.
Als Till die neuen bronzetafeln angebracht hatte, laechelte er und verabschiedete sich.
Der Buergermeister fragte ihn noch: "Wo sind Deine Glocken an deiner Narrenkappe geblieben?! " Till zeigte mit dem Finger auf die Bronzetafeln: " Da ! " und ging.

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top Trasch - Center : Wir dekorieren den Untergang

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Er sass auf der Holzbank links neben den Trockenschleudern, mit dem Rücken zum Fenster und starrte in die Waschmaschine Nummer acht. Hinter seinen Schläfen pochte der Tequila vom Abend zuvor, über ihm brannten die Neonlampen, weil die sowieso Tag und Nacht brennen, und draussen vor dem Fenster, auf dem Spritzenplatz im Hamburger Stadtteil Ottensen, läuteten ein paar Alkoholiker ihre alltäglichen Absturz ein.
>>Wie im richtigen Leben<<, dachte Lothar Mattejat, während er seiner Wäsche zuschaute : Hinter dem zerkratzten Glas der Waschmaschine gurgelte das Wasser hoch. Erst durchsichtig klar, später milchig weiss, dann färbte der Schmutz in den Klamotten das Wasser immer dunkler. Zum Schluss verschwand die Brühe über Abflussschläuche irgendwo hinter der Wand aus Holzimitat, aseptisch und unsichtbar. Und die Kleider hingen sauber, aber kraftlos am Gehäuse der Trommel.
>>Die Welt ist ein Wasch - Center<<, dachte er und fischte das nasse Zeug aus der Maschine. >>Die spülen und schleudern alles, was nach echtem dreckigen Untergrund riecht, bis sie auch den letzten Krümel Leben ausgewaschen haben : Der anstössge Bodensatz rauscht durchs Abflussrohr, und mit dem blassen Rest schmücken sie dann ihre heile Welt. Die machen noch aus jedem Protest eine pflegeleichte Mode.
Und zur Zeit, Anfang `87, schien es tatsächlich, als hätte das Establishment den Kampf gegen die rebellische Jugend endgültig gewonnen : Der Punk war tod, länger schon, hatte sich gespalten in eine Alkoholfraktion, die moderne Ausgabe des Berbers, und in die Hardcore-Variante, die vegetarisch isst, Mineralwasser trinkt und zum Zeichen dafür ein Kreuz auf der Hand trägt. Und beide hatten ihre Kraft verloren. Auch die Häuserkämpfer waren friedlich geworden und kultivierten in ihren erstrittenen Häusern eine verbiesterte Welt, die sich wenig unterschied von der Gartenzwerg-Idylle ihrer Gegner. Allein in der Hamburger Hafenstrasse wucherte noch ein wenig Wildwuchs, aber auch der schien zu zerfallen in verbohrte Politkämpfer und versoffene Stadtstreicher. Keine Frage, es war eine blutleere Zeit. Umso dringender gierte sie nach Infusionen wirklichen Lebens. Die Trend-Scouts griffen alles ab, was nach Neuigkeit, nach Authentizität, dem echten Gefühl und der lebendigen Wut roch : 50er- Revival , 60er- Revival, 70er- Revival, Teds, Mods, Psychs.Noch bevor sich Widerstand richtig formieren konnte, wurde er schon in den Life-Style-Boutiquen verramscht. Der Protest degenerierte zur konsumierbaren Mode. Und die Umlaufgeschwindigkeit dieser Moden war viel zu schnell, als dass sich wirklich etwas hätte zusammenbrauen können.
Die einzigen, die resistent waren gegen das Waschprogramm, lungerten auf dem Platz vor dem Fenster herum oder in U-Bahn-Höfen und pumpten sich voll mit Alkohol oder drückten sich Gift in die Venen. Desillusionierte Protest - Zombies, die entweder durch die Gullis rutschten oder von der Polizei entsorgt wurden, wenn sie zu sperrig waren für die Kanalisation.
Besonders deutlich war das alles in Ottensen. Vor ein paar Jahren noch hatte der Punk dort sein Revier, aber dann war das Viertel in die Waschmaschine geraten. Kritische Kreativeisten/innen nisteten sich ein, We/innenrbeleute, Filmemacher/innen, Fotographen/innen, Journalisten/innen, die ganze linke Schickeria/innen, die früher mal Kämpferisch und jetzt nur noch zynisch war : Underground - Vampire, die am Widerstand schmarotzen, um Authentizität zu saugen, weil sie selbst keine mehr besitzen. >>Die Welt ist ein Waschcenter<<, stellte Mattejat fest, >>und was sie braucht, ist ein Kurzschluss. Dann nämlich öffnen sich die Gullis, und der ganze weggespülte Dreck quillt aus der Kanalisation in die Designerwohnungen hinein, wo er diesen Leuten dann bis zum Hals steht.<< Deshalb gründete er, Frühjahr`87, zusammen mit seinen Freund und Künstlerkollegen Giuseppe Gagliano das TRASCH -CENTER - Altona. >>TRASCH<< ist das Gegenteil von >>Wasch<< : die Kultivierung des Drecks, ein fröhliches Ja zur Kloake, Abfall im Getriebe der Gesellschaft, Dekoration des Untergangs .>>Industrie-Aids<<, wie Mattejat sagt.
In jedem Fall ist es eine Kriegserklärung an alle nassen Lappen, keine gewalttätige, nicht mittels Pflastersteinen, Molotow -Cocktails oder Umlegen von Strommasten, sondern durch Kunst, Witz, individuelle Anarchie, immer hart an der Schmerzgrenze des guten Geschmacks, manchmal auch jenseits von Vernunft oder sozialem Gewissen.

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top das Schwarze Loch und die weissen Zwerge

Performance:
das Schwarze Loch und die weissen Zwerge
Auftritte in der Markthalle und Stairway sowie TV mitschnitte - 1988
Die Kunst Medien zu manipulieren.
PR-Text:
aus Los Angeles/California haben in den vergangenen zwei Jahren an der West-Coast für Furore gesorgt. Die sechsköpfige Performance-Truppe erinnert in der Konzeption an das Survival-Research-Laboratory, das bei seinen Auftritten selbstkonstruierte Maschinen gegeneinander anrennen lässt. Diesen Ansatz übertragen DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE vom mechanischen auf den psychischen Bereich. DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE setzen sich zusammen aus drei Amerikanern, zwei Exilrussen und einem Portugiesen.

KATE ANCHORAGE hatte sich schon Anfang der 90er Jahre einen Namen als Initiatorin der LIVE-DEATH- Hard Core Filmbewegung in San Diego gemacht und arbeitete (u.a. mit Wild Man Fisher) auf dem Videosektor.

GREG FOWLEY kam zu DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE, nachdem er sich von der ex-Weathermen-Hausband "Flowers On A Field" getrennt hatte, da sie seiner Ansicht nach politisch nicht radikal genug war. Kim Fowley, Gregs Bruder, finanzierte die erten Mega-Performances von DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE und produzierte ihre LP.

MICHAIL und ARKADJI TURKEJEW stammen aus Kiew. Die beiden Zwillingsbrüder brachen ihr Studium an der Polytechnischen Akademie in Moskau 1978 ab, um ein Untergrundtheater zu gründen. Nach einigen spektakulären Aktionen wurden sie 1981 verhaftet und wegen "Rowdytums" verurteilt, 1985 entlassen und ausgewiesen. Seitdem leben sie in Kalifornien.

SIRIUS VAMP GLOSTER gab 1980 nach einer Operation ihre Lehrtätigkeit an einer Industrieuniversität in Miami auf und zog nach Los Angles. Sie jobbte drei Jahre lang als Pornodarstellerin und arbeitete am "Time-Noise"-Klangsphären-Projekt mit, das 1984 in den Lucas-Studios produziert wurde.
1985 drehte sie ihren ersten eigenen Film, "Nymphomanic Confessions".

HAGBARD CELINE stammt aus San José de Bissao in Portugiesisch-Guinea und kam 1973 in die Staaten, wo er als Grossmeister des "Discord and Movement" mehrere Kommunen in der Sierra Nevada leitete.
...
1987 lernten sich Kate und Greg während eines Stromausfalls in New York kennen. Zurück in Los Angeles, gründeten sie mt den Turkajew-Brüdern

"DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE". Den Namen begründen sie mit einer gemeinsamen Begeisterung für Nietzsche und Kosmologie sowie mit einem verbindenden Hass auf alles Deutsche, "except Nietzsche".
Bald stiessen auch Sirius Vamp Gloster, die Kate von gemeinsamen Filmprojekten her kannte, und Hagbard Celine, der sich auf ein Review im "Maximum Rock'n Roll" hin meldete, zu der Truppe.

Mit ihren oft achtstündigen Mega-Performances, die sie vorzugsweise in Stahltanks oder Wasserspeichern aufführten, und durch ihre Zusammenarbeit mit "Negative Land" machten sie sich an der West-Coast rasch einen Namen, zumal es einige Verletzte gab. Sie bekamen aber auch prompt Ärger mit dem Staatsanwalt, der ihre erste LP nach zwei Wochen beschlagnahmen liess.
Als sich schliesslich noch das FBI für Hagbard und seinen engen Kontakt zu "Earth First" zu interessieren begann, beschlossen "DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE", ihr Hauptquartier von Los Angeles nach Tanger zu verlegen und vorläufig nur noch in europäischen und asiatischen Metropolen aufzutreten.
.INTERVIEW MIT KATE ANCHORAGE VON:

"DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE"

In Marseille erfahre ich, dass Kate Anchorage sich bei Freunden von mir in Madrid aufhält. Ich rufe an und wir verabreden uns in Fort Bou. Eine Woche später: Als Treffpunkt hat Kate mir die Casa Antario genannt. Nach halbstündigem Marsch durch die ausgedörrten Hügel erreiche ich die kleine, ehemals weisse Casa. Verlauste Hunde beissen sich um ein einsames Stück Aas und suchen jaulend das Weite, als ich mich nähere.

Auf dem Dach finde ich Kate. Sie schlägt vor, im Dorf einige Drinks zu nehmen. Die Hitze ist brutal. Kate bringt mich zur Bar Anconia. "Der Mann ist genial. Man kann in seiner Hütte schlafen, muss dann aber auch in seiner Kneipe trinken." Kate ordert Bier und Muscheln in Knoblauchsosse. Obwohl ihr schon nach einigen Schlucken Bier der Schweiss förmlich aus den Poren spritzt, sieht sie eigentlich ziemlich brav aus, mehr wie die Kassiererin in einem Bielefelder Marken-Discounter, als die LIVE-DEATH-Filmerin, die auf 15 Metern Super 9 200 Hamster abmurkst.

Kate, was war das eigentlich mit den Hamstern damals?

Ach, die Hamster! Du meinst meinen Film "Down of Gods". Nun, so wild war es nicht. Wir hatten uns schon ein paar Tricks erarbeitet und viel gemogelt. Wer bringt auch schon 206 Hamster um? (lacht) Nein, es waren nicht einmal 20.
Würde ich heute auch nicht mehr machen, aber das ist ja auch Historie. Ich dachte, du wolltest etwas über's Loch wissen?

Allerdings. Wie man hört, hab ihr die Staaten verlassen, weil Hagbard Celine Ärger wegen "Earth First" hatte?!

Nun, die Staaten verlassen, das ist korrekt. Mit Hags Ärger ist das so eine Sache. Er hatte zwar durch seinen Grandmaster-Job beim "Discordian Movement" mit "Earth First"-Leuten zu tun und damit auch mit FBI-Idioten, aber sein Problem war ein ganz anderes. Hag steht nun mal auf junge Mädchen. Ich meine, sehr junge Mädchen. Die Pigs in California finden so etwas nun überhaupt nicht witzig, und da wir plötzlich vor der Entscheidung standen, ohne Hag oder ausserhalb der Staaten weiterzumachen, sind wir eben nach Tanger gegangen.
Weisst du, von mir aus hätte Hag auch mal abgeben können, aber die anderen haben mich überstimmt. Einmal im Jahr spielen auch wir Demokratie. Naja, in Los Angeles gab es zum Schluss auch nur noch Trouble und für Trouble habe ich keine Zeit. So betrachtet fand ich Tanger dann auch eine gute Idee.

Wie gefällt es dir in Tanger?

Oh Mann! Tanger ist voller Stories, die direkt vom Himmel gefallen sind, es ist grossartig und es ist dreckig.

Kate lacht. Sie schluckt das Bier wie Wasser und die Muscheln wie Popcorn. Die Luft über der staubigen Strasse flimmert nicht mehr allein durch die Hitze.

Es ist sehr schwer, euch zu kontakten. Hat das System?

Nun, es gibt einen Haufen Leute, die uns nicht mögen und die reichlich lästig werden können. Keiner von uns geht ohne Waffen aus dem Haus. Stimmte es, das man in Germany keine Waffen tragen darf ?
Man braucht einen Waffenschein.

Das ist doch bullshit! Jeder sollte doch das Recht haben, sich gegen Schweine zu verteidigen.

Wieso habt ihr euch einen deutschen Namen zugelegt?

Naja - "das schwarze Loch und die weissen Zwerge" bedeutet natürlich ein Programm. Wirf mal ein paar weisse Zwerge in ein schwarzes Loch. Das ist ziemlich heftig, und genauso sind unsere Performances Ausserdem hassen wir alles Deutsche, ausser Nietzsche. Nietzsche war ganz schön schlau. Aber sonst ist Deutschland bullshit. Als ich noch in San Diego war, kamen öfters deutsche Punks vorbei. Mann, die waren wirklich dreckig. Voller Drogen und immer gleich zum Kühlschrank. Solche Arschlöcher sollte man sofort abknallen.

Wie arbeitet ihr zusammen?

Das Prinzip unserer Arbeit heisst Reibung. Offen gesagt, können wir uns alle nicht gut leiden. Besonders Greg (Fowley, d.A.) ist ein totales Arschloch und immer betrunken. Es geht also darum, nicht miteinander, sondern gegeneinander zu arbeiten. Dabei entstehen immer neue Ansätze, die wir weiterentwickeln oder auf den Müll schmeissen. Die Welt ist voller Krieg und unsere Performances sind Gewalt. Wir könnten uns auch auf den Strassen abknallen, aber so macht es mehr Spass.

Wie bist du zum Performen gekommen?

Ja, ich bin eines von diesen beschissenen Hippie-Kindern, aus denen sich bald 90 % der Durchgeknallten Amerikas rekrutieren werden. Meine Tante hat bei den CT's mitgemacht, und ich war schon von klein auf immer dabei. Auf Permanent Damage kannst du mich bei "The Captain's Fat Theresa Shoes" singen hören. (singt) "That wish they sould look like wood." (lacht)
Nach der Schule habe ich dann die LIVE-DEATH-Filme gemacht. Reichlich Ärger mit den Idioten vom Tierschutz, ich bin lieber nach Los Angeles gegangen. Dann habe ich einige Videos mit Lary (Wild Man Fisher, d. A.) gemacht. Im Prinzip dieselben Sachen auf eine abstrakte Ebene transportiert. "The Blue Pint Massacre" finde ich immer noch meinen besten Film. Irgendwann lernte ich Sirius (Vamp Gloster, d. A.) kennen. Sie hatte bisher nur in schmierigen Pornos die Beine breitgemacht. Sie ist wirklich fertig. Sie kommt aus einer katholischen Familie. Mann, das macht dich wirklich fertig!
Ich half ihr dann bei ihrem ersten eigenen Film. "Nymphomanic Confessions". Eines Tages kam Sirius mit'm komischen Typen an, den sie in N.Y. aufgegabelt hatte und der ziemlich bescheuert zu sein schien. Es war Greg Fowley und er schlug uns vor, mit den Turkejews eine Performance-Gruppe aufzumachen. Den Namen dachten wir uns zusammen aus. Die Turkejews schlugen vor, uns einzudeutschen.
Sie sind wirklich witzig, obwohl sie in Russland viel durchgemacht haben müssen. Soweit ich weiss, sind sie ins Lager geschickt worden, weil sie versucht haben, Stalins Leichen einen Walkman-Kopfhörer aufzusetzen. Sie sind natürlich nicht an ihn herangekommen.
Wir machten also unsere ersten Aktionen, vorzugsweise in der Wüste. Eines Tages tauchte Hag auf. Er hatte sich mit Greg sofort in den Haaren und wir nahmen ihn auf. Er ist wirklich durchgeknallt. Ich denke, er glaubt, die Reinkarnation von irgendeinem anderen Durchgeknallten zu sein. Hag hasst Deutschland, seit die Cops ihn in Berlin einmal zusammengeschlagen haben. Fähig!

Was bietet ihr bei euren Aktionen?

Früher waren wir ziemlich aggressiv und haben die Leute angegriffen. Das hat sich aber überholt - du kannst die Leute gar nicht mehr erschrecken, weil sie es nicht wert sind. Wir richten unsere Energie jetzt auf die Gruppe, das ist sehr spannend.

Wie geht es weiter?

Tanger ist jetzt erstmal unsere Basis. Wir haben ein schönes grosses Haus mit Schiessstand. Wir sind eingeladen worden, in Frankreich und in Jugoslawien aufzutreten. Im September werden wir eine Performance in Germany machen. Das wird vielleicht ganz witzig, den Deutschen mal etwas Terror und Humor beizubringen.
Etwas, das ich nicht vergessen werde. Aber der Reihe nach. Es ist schon spät, ca. zwei Uhr morgens, als die Band ihre Attack-Megaperformance in die Nacht schiesst. Und jeder, der dabei ist, es sind nur noch Wenige, wird das Gefühl nicht los, etwas erleben zu dürfen, was sich jedem rationalen Verständnis entzieht. Eine schwarze Messe in den tiefsten Abgründen unseres Universums bekommt hier ihren Auftritt. Geistige und akustische Spannungsfelder schlagen alles in den Bann eines paralysierenden Rituals. Es gibt kein Entkommen. Die Wenigen, die noch bei dem mit Enttäuschung zu Ende gegangenen Crossover-Festivals ausharrten, wollten ihren Augen nicht trauen.

Eine grell-weisse Erscheinung lockt mit Schnalzlauten das Publikum aus seiner Apathie und beschimpft es als "German Monkeys". Ein Zweiter im geschlossenen silbernen Gewand schreibt Beschwörungsformeln in den Raum. Zwei weitere Gestalten halten sich regungslos im Hintergrund. Das Ganze wird von den Frauen der Truppe eingerahmt. Kate Anchorage und Sirius Vamp Gloster.

Sehr unscheinbar bilden beide die Ruhepole, zwischen denen sich das Chaos langsam formiert. Ein Startschuss, aus einer Pistole abgegeben, macht sofort klar, dass es um etwas mehr geht als nur um einen gewöhnlichen Auftritt. Ein zeremonielles Geläute setzt den nachhallenden Schuss in einen zeitlosen Raum fort. Aus unendlich verschachtelten Gängen weht ein wimmernder Gesang herüber, wobei ein Intervall, sich ständig wiederholend, sich ins Schwarz verliert. So, als würde Maria Callas in einer riesigen Höhle mit sich selbst singen.

Ein stampfender Rhythmus versucht die Herzschläge durcheinander zu bringen. Psychotische Ängste schlagen Wellen in dem erstarrten Körper. Die zwei agierenden Gemüter geraten immer mehr gegeneinander. Der aggressive Funke springt ins Publikum über und spitzt sich auf der Bühne weiter zu.

Dann zerteilt plötzlich ein Schuss die gespannte Atmosphäre, ein Körper fällt schreiend auf den Boden, es ist der weisse Mann mit dem schwarzen Gesicht.

Fassungslos starrt der Zuschauer, dann löst sich in hysterischer Reaktion ein Applaus. Doch alles nur Show? Der weisse Mann wird von Ordnern weggetragen. Der Rest der Gruppe läuft entsetzt hinterher. Ein Ereignis, das man so schnell nicht vergessen wird. Verstört tritt das Publikum in die späte Nacht und weiss auch nicht, wohin es gehen soll ?

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top das Schwarze Loch und die weissen Zwerge

Performance:
das Schwarze Loch und die weissen Zwerge
Auftritte in der Markthalle und Stairway sowie TV mitschnitte - 1988
Die Kunst Medien zu manipulieren.
PR-Text:
aus Los Angeles/California haben in den vergangenen zwei Jahren an der West-Coast für Furore gesorgt. Die sechsköpfige Performance-Truppe erinnert in der Konzeption an das Survival-Research-Laboratory, das bei seinen Auftritten selbstkonstruierte Maschinen gegeneinander anrennen lässt. Diesen Ansatz übertragen DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE vom mechanischen auf den psychischen Bereich. DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE setzen sich zusammen aus drei Amerikanern, zwei Exilrussen und einem Portugiesen.

KATE ANCHORAGE hatte sich schon Anfang der 90er Jahre einen Namen als Initiatorin der LIVE-DEATH- Hard Core Filmbewegung in San Diego gemacht und arbeitete (u.a. mit Wild Man Fisher) auf dem Videosektor.

GREG FOWLEY kam zu DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE, nachdem er sich von der ex-Weathermen-Hausband "Flowers On A Field" getrennt hatte, da sie seiner Ansicht nach politisch nicht radikal genug war. Kim Fowley, Gregs Bruder, finanzierte die erten Mega-Performances von DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE und produzierte ihre LP.

MICHAIL und ARKADJI TURKEJEW stammen aus Kiew. Die beiden Zwillingsbrüder brachen ihr Studium an der Polytechnischen Akademie in Moskau 1978 ab, um ein Untergrundtheater zu gründen. Nach einigen spektakulären Aktionen wurden sie 1981 verhaftet und wegen "Rowdytums" verurteilt, 1985 entlassen und ausgewiesen. Seitdem leben sie in Kalifornien.

SIRIUS VAMP GLOSTER gab 1980 nach einer Operation ihre Lehrtätigkeit an einer Industrieuniversität in Miami auf und zog nach Los Angles. Sie jobbte drei Jahre lang als Pornodarstellerin und arbeitete am "Time-Noise"-Klangsphären-Projekt mit, das 1984 in den Lucas-Studios produziert wurde.
1985 drehte sie ihren ersten eigenen Film, "Nymphomanic Confessions".

HAGBARD CELINE stammt aus San José de Bissao in Portugiesisch-Guinea und kam 1973 in die Staaten, wo er als Grossmeister des "Discord and Movement" mehrere Kommunen in der Sierra Nevada leitete.
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1987 lernten sich Kate und Greg während eines Stromausfalls in New York kennen. Zurück in Los Angeles, gründeten sie mt den Turkajew-Brüdern

"DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE". Den Namen begründen sie mit einer gemeinsamen Begeisterung für Nietzsche und Kosmologie sowie mit einem verbindenden Hass auf alles Deutsche, "except Nietzsche".
Bald stiessen auch Sirius Vamp Gloster, die Kate von gemeinsamen Filmprojekten her kannte, und Hagbard Celine, der sich auf ein Review im "Maximum Rock'n Roll" hin meldete, zu der Truppe.

Mit ihren oft achtstündigen Mega-Performances, die sie vorzugsweise in Stahltanks oder Wasserspeichern aufführten, und durch ihre Zusammenarbeit mit "Negative Land" machten sie sich an der West-Coast rasch einen Namen, zumal es einige Verletzte gab. Sie bekamen aber auch prompt Ärger mit dem Staatsanwalt, der ihre erste LP nach zwei Wochen beschlagnahmen liess.
Als sich schliesslich noch das FBI für Hagbard und seinen engen Kontakt zu "Earth First" zu interessieren begann, beschlossen "DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE", ihr Hauptquartier von Los Angeles nach Tanger zu verlegen und vorläufig nur noch in europäischen und asiatischen Metropolen aufzutreten.
.INTERVIEW MIT KATE ANCHORAGE VON:

"DAS SCHWARZE LOCH UND DIE WEISSEN ZWERGE"

In Marseille erfahre ich, dass Kate Anchorage sich bei Freunden von mir in Madrid aufhält. Ich rufe an und wir verabreden uns in Fort Bou. Eine Woche später: Als Treffpunkt hat Kate mir die Casa Antario genannt. Nach halbstündigem Marsch durch die ausgedörrten Hügel erreiche ich die kleine, ehemals weisse Casa. Verlauste Hunde beissen sich um ein einsames Stück Aas und suchen jaulend das Weite, als ich mich nähere.

Auf dem Dach finde ich Kate. Sie schlägt vor, im Dorf einige Drinks zu nehmen. Die Hitze ist brutal. Kate bringt mich zur Bar Anconia. "Der Mann ist genial. Man kann in seiner Hütte schlafen, muss dann aber auch in seiner Kneipe trinken." Kate ordert Bier und Muscheln in Knoblauchsosse. Obwohl ihr schon nach einigen Schlucken Bier der Schweiss förmlich aus den Poren spritzt, sieht sie eigentlich ziemlich brav aus, mehr wie die Kassiererin in einem Bielefelder Marken-Discounter, als die LIVE-DEATH-Filmerin, die auf 15 Metern Super 9 200 Hamster abmurkst.

Kate, was war das eigentlich mit den Hamstern damals?

Ach, die Hamster! Du meinst meinen Film "Down of Gods". Nun, so wild war es nicht. Wir hatten uns schon ein paar Tricks erarbeitet und viel gemogelt. Wer bringt auch schon 206 Hamster um? (lacht) Nein, es waren nicht einmal 20.
Würde ich heute auch nicht mehr machen, aber das ist ja auch Historie. Ich dachte, du wolltest etwas über's Loch wissen?

Allerdings. Wie man hört, hab ihr die Staaten verlassen, weil Hagbard Celine Ärger wegen "Earth First" hatte?!

Nun, die Staaten verlassen, das ist korrekt. Mit Hags Ärger ist das so eine Sache. Er hatte zwar durch seinen Grandmaster-Job beim "Discordian Movement" mit "Earth First"-Leuten zu tun und damit auch mit FBI-Idioten, aber sein Problem war ein ganz anderes. Hag steht nun mal auf junge Mädchen. Ich meine, sehr junge Mädchen. Die Pigs in California finden so etwas nun überhaupt nicht witzig, und da wir plötzlich vor der Entscheidung standen, ohne Hag oder ausserhalb der Staaten weiterzumachen, sind wir eben nach Tanger gegangen.
Weisst du, von mir aus hätte Hag auch mal abgeben können, aber die anderen haben mich überstimmt. Einmal im Jahr spielen auch wir Demokratie. Naja, in Los Angeles gab es zum Schluss auch nur noch Trouble und für Trouble habe ich keine Zeit. So betrachtet fand ich Tanger dann auch eine gute Idee.

Wie gefällt es dir in Tanger?

Oh Mann! Tanger ist voller Stories, die direkt vom Himmel gefallen sind, es ist grossartig und es ist dreckig.

Kate lacht. Sie schluckt das Bier wie Wasser und die Muscheln wie Popcorn. Die Luft über der staubigen Strasse flimmert nicht mehr allein durch die Hitze.

Es ist sehr schwer, euch zu kontakten. Hat das System?

Nun, es gibt einen Haufen Leute, die uns nicht mögen und die reichlich lästig werden können. Keiner von uns geht ohne Waffen aus dem Haus. Stimmte es, das man in Germany keine Waffen tragen darf ?
Man braucht einen Waffenschein.

Das ist doch bullshit! Jeder sollte doch das Recht haben, sich gegen Schweine zu verteidigen.

Wieso habt ihr euch einen deutschen Namen zugelegt?

Naja - "das schwarze Loch und die weissen Zwerge" bedeutet natürlich ein Programm. Wirf mal ein paar weisse Zwerge in ein schwarzes Loch. Das ist ziemlich heftig, und genauso sind unsere Performances Ausserdem hassen wir alles Deutsche, ausser Nietzsche. Nietzsche war ganz schön schlau. Aber sonst ist Deutschland bullshit. Als ich noch in San Diego war, kamen öfters deutsche Punks vorbei. Mann, die waren wirklich dreckig. Voller Drogen und immer gleich zum Kühlschrank. Solche Arschlöcher sollte man sofort abknallen.

Wie arbeitet ihr zusammen?

Das Prinzip unserer Arbeit heisst Reibung. Offen gesagt, können wir uns alle nicht gut leiden. Besonders Greg (Fowley, d.A.) ist ein totales Arschloch und immer betrunken. Es geht also darum, nicht miteinander, sondern gegeneinander zu arbeiten. Dabei entstehen immer neue Ansätze, die wir weiterentwickeln oder auf den Müll schmeissen. Die Welt ist voller Krieg und unsere Performances sind Gewalt. Wir könnten uns auch auf den Strassen abknallen, aber so macht es mehr Spass.

Wie bist du zum Performen gekommen?

Ja, ich bin eines von diesen beschissenen Hippie-Kindern, aus denen sich bald 90 % der Durchgeknallten Amerikas rekrutieren werden. Meine Tante hat bei den CT's mitgemacht, und ich war schon von klein auf immer dabei. Auf Permanent Damage kannst du mich bei "The Captain's Fat Theresa Shoes" singen hören. (singt) "That wish they sould look like wood." (lacht)
Nach der Schule habe ich dann die LIVE-DEATH-Filme gemacht. Reichlich Ärger mit den Idioten vom Tierschutz, ich bin lieber nach Los Angeles gegangen. Dann habe ich einige Videos mit Lary (Wild Man Fisher, d. A.) gemacht. Im Prinzip dieselben Sachen auf eine abstrakte Ebene transportiert. "The Blue Pint Massacre" finde ich immer noch meinen besten Film. Irgendwann lernte ich Sirius (Vamp Gloster, d. A.) kennen. Sie hatte bisher nur in schmierigen Pornos die Beine breitgemacht. Sie ist wirklich fertig. Sie kommt aus einer katholischen Familie. Mann, das macht dich wirklich fertig!
Ich half ihr dann bei ihrem ersten eigenen Film. "Nymphomanic Confessions". Eines Tages kam Sirius mit'm komischen Typen an, den sie in N.Y. aufgegabelt hatte und der ziemlich bescheuert zu sein schien. Es war Greg Fowley und er schlug uns vor, mit den Turkejews eine Performance-Gruppe aufzumachen. Den Namen dachten wir uns zusammen aus. Die Turkejews schlugen vor, uns einzudeutschen.
Sie sind wirklich witzig, obwohl sie in Russland viel durchgemacht haben müssen. Soweit ich weiss, sind sie ins Lager geschickt worden, weil sie versucht haben, Stalins Leichen einen Walkman-Kopfhörer aufzusetzen. Sie sind natürlich nicht an ihn herangekommen.
Wir machten also unsere ersten Aktionen, vorzugsweise in der Wüste. Eines Tages tauchte Hag auf. Er hatte sich mit Greg sofort in den Haaren und wir nahmen ihn auf. Er ist wirklich durchgeknallt. Ich denke, er glaubt, die Reinkarnation von irgendeinem anderen Durchgeknallten zu sein. Hag hasst Deutschland, seit die Cops ihn in Berlin einmal zusammengeschlagen haben. Fähig!

Was bietet ihr bei euren Aktionen?

Früher waren wir ziemlich aggressiv und haben die Leute angegriffen. Das hat sich aber überholt - du kannst die Leute gar nicht mehr erschrecken, weil sie es nicht wert sind. Wir richten unsere Energie jetzt auf die Gruppe, das ist sehr spannend.

Wie geht es weiter?

Tanger ist jetzt erstmal unsere Basis. Wir haben ein schönes grosses Haus mit Schiessstand. Wir sind eingeladen worden, in Frankreich und in Jugoslawien aufzutreten. Im September werden wir eine Performance in Germany machen. Das wird vielleicht ganz witzig, den Deutschen mal etwas Terror und Humor beizubringen.
Etwas, das ich nicht vergessen werde. Aber der Reihe nach. Es ist schon spät, ca. zwei Uhr morgens, als die Band ihre Attack-Megaperformance in die Nacht schiesst. Und jeder, der dabei ist, es sind nur noch Wenige, wird das Gefühl nicht los, etwas erleben zu dürfen, was sich jedem rationalen Verständnis entzieht. Eine schwarze Messe in den tiefsten Abgründen unseres Universums bekommt hier ihren Auftritt. Geistige und akustische Spannungsfelder schlagen alles in den Bann eines paralysierenden Rituals. Es gibt kein Entkommen. Die Wenigen, die noch bei dem mit Enttäuschung zu Ende gegangenen Crossover-Festivals ausharrten, wollten ihren Augen nicht trauen.

Eine grell-weisse Erscheinung lockt mit Schnalzlauten das Publikum aus seiner Apathie und beschimpft es als "German Monkeys". Ein Zweiter im geschlossenen silbernen Gewand schreibt Beschwörungsformeln in den Raum. Zwei weitere Gestalten halten sich regungslos im Hintergrund. Das Ganze wird von den Frauen der Truppe eingerahmt. Kate Anchorage und Sirius Vamp Gloster.

Sehr unscheinbar bilden beide die Ruhepole, zwischen denen sich das Chaos langsam formiert. Ein Startschuss, aus einer Pistole abgegeben, macht sofort klar, dass es um etwas mehr geht als nur um einen gewöhnlichen Auftritt. Ein zeremonielles Geläute setzt den nachhallenden Schuss in einen zeitlosen Raum fort. Aus unendlich verschachtelten Gängen weht ein wimmernder Gesang herüber, wobei ein Intervall, sich ständig wiederholend, sich ins Schwarz verliert. So, als würde Maria Callas in einer riesigen Höhle mit sich selbst singen.

Ein stampfender Rhythmus versucht die Herzschläge durcheinander zu bringen. Psychotische Ängste schlagen Wellen in dem erstarrten Körper. Die zwei agierenden Gemüter geraten immer mehr gegeneinander. Der aggressive Funke springt ins Publikum über und spitzt sich auf der Bühne weiter zu.

Dann zerteilt plötzlich ein Schuss die gespannte Atmosphäre, ein Körper fällt schreiend auf den Boden, es ist der weisse Mann mit dem schwarzen Gesicht.

Fassungslos starrt der Zuschauer, dann löst sich in hysterischer Reaktion ein Applaus. Doch alles nur Show? Der weisse Mann wird von Ordnern weggetragen. Der Rest der Gruppe läuft entsetzt hinterher. Ein Ereignis, das man so schnell nicht vergessen wird. Verstört tritt das Publikum in die späte Nacht und weiss auch nicht, wohin es gehen soll ?

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